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München, 14. April 2023 - „Natur und Umwelt durch verträgliche Nutzung schützen“, „regionale Wertschöpfung ermöglichen“, „Partnerschaften auf Augenhöhe etablieren und Wissen weitergeben“ sind Leitlinien, die das politische Handeln des Umweltpolitikers Josef Göppel kennzeichneten. Göppel setzte seine umweltpolitischen Akzente besonders in der Bewahrung der Natur, der Erzeugung nachhaltiger Energie sowie der globalen Gerechtigkeit. Auf dem Umweltpolitischen Josef-Göppel-Symposium in Schloss Nymphenburg diskutierten 350 Teilnehmende Lösungsansätze dieser gesellschaftlichen Herausforderungen. Göppels Standpunkte sind aktueller denn je. Hier geht es zur Aufzeichnung.

Eine politische Maßnahme ist dann nachhaltig wirksam, wenn sie sich den Mechanismen der Natur nähert. Diese Überzeugung bestimmte das politische Handeln des langjährigen Landtags- und Bundestagsabgeordneten Josef Göppel. Im Mittelpunkt des Symposiums, das der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL), der BUND Naturschutz in Bayern (BN) und Familie Göppel in München veranstalteten, steht die Frage, wie mit naturgemäßen Wirtschaften aktuellen Krisen begegnet werden kann.

„Josef Göppel war ein ausgewiesener Fachpolitiker, oft kompromisslos in der Sache, doch immer wieder ein Brückenbauer. Auf Basis christlicher Schöpfungsbewahrung setzte er sich geradlinig und glaubwürdig für das Gemeinwohl ein. Insbesondere mit der bundesweiten Landschaftspflegebewegung hat er Strukturen geschaffen, die auch unabhängig von seiner Person, aber in seinem Sinne weiterwirken.“, betonte Schirmherr Alois Glück, ehemaliger Landtagspräsident und Moderator des Runden Tisches Arten- und Naturschutz.

Transformation: Landschaftspflegeverbände sind Vorreiter

Landschaftspflegeverbände sind freiwillige Zusammenschlüsse von Landwirtschaft, Naturschutz und Kommunen, die vor Ort in der Landschaft Naturschutz- und Klimaschutzmaßnahmen umsetzen. Diese Form der Zusammenarbeit hat Josef Göppel vor über 30 Jahren begründet und diese hat sich deutschlandweit als Erfolgsmodell bewährt. Unterdessen arbeiten über 190 dieser drittelparitätischen Organisationen, mit dabei über 10.000 landwirtschaftlichen Betriebe und 3.000 Kommunen. Den DVL, Dachverband der deutschen Landschaftspflegeorganisationen, gründete Göppel 1993 und leitete ihn bis zu seinem Tod 2022.

„Gerade die aktuellen Herausforderungen, insbesondere Klima- und Biodiversitätskrise, machen deutlich, wie richtig Josef Göppel mit dem kooperativen Ansatz der Landnutzung lag. Jetzt gilt es diese Erkenntnisse auf europäischer Ebene zu etablieren und zugleich in politische Rahmenbedingungen zu übersetzen. Die Gründung des europäischen Dachverbandes „Landcare Europe“ im Juni dieses Jahres ist der nächste logische Schritt. Im Bündnis mit unseren Partnern setzen wir uns weiter dafür ein, dass der gesellschaftliche Mehrwehrt der Landbewirtschaftung honoriert wird, indem Umweltleistungen für Betriebe einkommenswirksam werden. Denn erst wenn sich Umweltschutz betriebswirtschaftlich rechnet, wird er in der Fläche umgesetzt“, unterstrich Maria Noichl MdEPVorsitzende des DVL.

Zellularer Ansatz: Kostenfreie Naturgüter für Energieerzeugung

Welchen Mehrwert die Erzeugung erneuerbarer Energien für die Bürger und Bürgerinnen vor Ort haben kann, erkannte Göppel frühzeitig. Ausgehen vom Projekt „Strom aus Sonne in der Landwirtschaft“ begründete er ein regionales Netzwerk erneuerbarer Energien, aus dem die Genossenschaft „Regionalstrom Franken“ entstand. „Josef Göppel war davon überzeugt, dass Wertschöpfung in überschaubaren Kreisläufen nicht nur erfolgreicher funktioniert als in anonymen Großstrukturen, sondern auch krisenfester ist. Die Erneuerbaren stellen nicht nur eine umweltfreundliche Alternative zu Kohle und Atom dar, sie gewährleisten aufgrund ihrer Dezentralität unmittelbar Versorgungssicherheit. Ein entscheidender Mehrwert für Mensch und Natur, den Josef Göppel erkannte und die seiner Meinung nach die Chance auf die dringend erforderliche Lebensstielwende der Bevölkerung birgt – weg vom passiven Konsumenten, hin zum aktiven, verantwortungsvollen Akteur“, resümierte Richard MergnerVorsitzender des BN.

Globale Gerechtigkeit: wirtschaftliche Zusammenarbeit auch ökologisch und sozial

Ausgehend von der Überlegung, dass sich Afrika einerseits vollständig aus regenerativen Energien versorgen könnte und andererseits über eine breite Basis für landwirtschaftliche Produktion und eine junge Bevölkerung mit Unternehmergeist und Innovationskraft verfügt, engagierte sich Göppel seit 2017 ehrenamtlich als Energiebeauftragter des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) für Afrika. Das von ihm mitentwickelte Programm der Grünen Bürgerenergie zielt darauf ab, dezentrale Energiestrukturen in ländlichen Regionen mit Hilfe von Genossenschaften, Kommunen und privatwirtschaftlichen Investitionen zu etablieren.

„Die Bewahrung der Schöpfung und Verpflichtung globale Verantwortung zu übernehmen, war die zentrale Motivation von Josef Göppel. Nachhaltigkeit zum Prinzip all unseres Tuns zu machen, war seine Überzeugung. Sein Einsatz für ökologische und soziale Gerechtigkeit war eine Inspiration und eine große Unterstützung für meine eigene Arbeit. Afrika ist der Wachstumskontinent des 21. Jahrhunderts, der bis 2050 seine Bevölkerung verdoppeln wird. Zugleich haben über 600 Millionen Menschen keinen Zugang zu stabiler Stromversorgung. Josef Göppel erkannte, welche Chancen eine faire Technologie- und Wissenspartnerschaft mit afrikanischen Akteuren birgt, um eine Karbonisierung des Kontinents zu vermeiden und eine nachhaltige Energiewende umzusetzen.“, betonte UNIDO-Generaldirektor Dr. Gerd Müllerehemaliger Bundesentwicklungsminister.

Partei- und ressortübergreifende Mitwirkung

Unter der Schirmherrschaft von Alois Glück wirkten mit: zwei der Töchter von Josef Göppel –Sophia Kraft, Energieökonomin der Europäischen Energiebörse und Barbara Metz, Geschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe–, DVL-Vorsitzende Maria Noichl MdEP, BN-Vorsitzender Richard Mergner, BUND/BN-Ehrenvorsitzender Prof. Dr. Hubert Weiger sowie der Bayerische Staatsminister des Innern, für Sport und Integration Joachim Herrmann MdL, BMZ-Energiebeauftragte für Afrika Bärbel Höhn, CDU-Klimapolitiker Andreas Jung MdB, SPD-Umweltpolitiker Dr. Matthias Miersch MdB, CSU-Entwicklungspolitiker Dr. Wolfgang StefingerDr. Anja Weisgerber MdB, Sprecherin für Umwelt und Verbraucherschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Landesvorsitzende des Arbeitskreises Umweltsicherung und Landesentwicklung der CSU, Tanja Schorer-Dremel MdL, Vorsitzende des Landessprecherrates der bayerischen Landschaftspflegeverbände, Grünen-Energiepolitiker Martin Stümpfig MdL, der Präsident des Deutschen Naturschutzrings und Kuratoriumsvorsitzende der Deutschen Bundesstiftung Umwelt Prof. Dr. Kai Niebert, LBV-Ehrenvorsitzender Ludwig Sothmann, Ehrenpräsident der Bayerischen Akademie Ländlicher Raum Prof. Dr. Holger MagelDr. Anselm Görres, Ehrenvorsitzender des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft, Unternehmer und Biolandwirt Sepp BichlerDr. Hannes Petrischak von der Heinz Sielmann Stiftung, Katharina Habersbrunner, Vorständin des Bündnis Bürgerenergie, die Leiterin des Archives für Christlich-Soziale Politik Dr. Renate Höpfinger, Dr. Martin Held von den Transformateuren Tuzing, Thünen-Wissenschaftlerin Hiwot Abayneh Ayele, die Beauftragte für kommunale Entwicklungspolitik der Stadt Herrieden Franziska Wurzinger sowie Alexander Müller, Managing Director des ThinkTank for Sustainability (TMG) und ehemaliger Vize-Generaldirektor der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). UNIDO-Generaldirektor Dr. Gerd Müller, Bundesumweltministerin Steffi Lemke und BMZ-Staatssekretär Jochen Flasbarth sandten eine Videobotschaft. Die Keynote hielt Energieökonomin Prof. Dr. Claudia Kemfert. Moderiert wurde die Veranstaltung von Journalist Bernhard Pötter.

Breites Bündnis unterstützt Veranstaltung

Unterstützt wurde das Symposium von einem breiten Bündnis politischer und zivilgesellschaftlicher Institutionen und Organisationen: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Stiftung Deutsche Landschaften, Heinz Sielmann Stiftung, Hanns-Seidel-Stiftung, Genossenschaftsverband Bayern, Förderverein für umweltfreundliche Stromverteilung und Energieversorgung Schönau im Schwarzwald, Arbeitskreis Umweltsicherung und Landesentwicklung der CSU, Bayerische Akademie Ländlicher Raum, Bündnis Bürgerenergie, Deutsche Bundesstiftung Umwelt, Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft, Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern, Naturstiftung David, Regionalstrom Franken eG, Succow Stiftung, Transformateure

Ansbach/Nürnberg/München, 1. März 2023 - Am 14. April 2023 veranstalten der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) und der BUND Naturschutz in Bayern (BN) gemeinsam mit Familie Göppel ein umweltpolitisches Symposium in Gedenken an Josef Göppel. Eine Anmeldung ist ab sofort hier möglich.

Im Ankündigungstext heißt es:

Josef Göppel (1950-2022), Förster und langjähriger Abgeordneter, besaß einen klaren Wertekompass.

In Gedenken an den wertkonservativen Umweltpionier veranstalten der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) und der BUND Naturschutz in Bayern (BN) gemeinsam mit Familie Göppel am 14. April 2023 ein umweltpolitisches Symposium. Die Veranstaltung wird ganztägig in der Münchner Residenz stattfinden und von einem breiten Bündnis politischer und zivilgesellschaftlicher Institutionen und Organisationen unterstützt.

Mitwirken werden neben DVL-Vorsitzender Maria Noichl MdEP, BN-Vorsitzendem Richard Mergner und BUND/BN-Ehrenvorsitzendem Prof. Dr. Hubert Weiger unter anderem Dr. Gerd Müller, Generaldirektor der Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO), Bundesumweltministerin Steffi Lemke MdB, der Bayerische Staatsminister des Innern, für Sport und Integration Joachim Herrmann MdL, BMZ-Energiebeauftragte für Afrika Bärbel Höhn, CDU-Klimapolitiker Andreas Jung MdB, SPD-Umweltpolitiker Dr. Matthias Miersch MdB, CSU-Entwicklungspolitiker Dr. Wolfgang Stefinger, Dr. Anja Weisgerber MdB, Sprecherin für Umwelt und Verbraucherschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Landesvorsitzende des Arbeitskreises Umweltsicherung und Landesentwicklung der CSU, Tanja Schorer-Dremel MdL, Vorsitzende des Landessprecherrates der bayerischen Landschaftspflegeverbände, Grünen-Energiepolitiker Martin Stümpfig MdL, der Präsident des Deutschen Naturschutzrings und Kuratoriumsvorsitzende der Deutschen Bundesstiftung Umwelt Prof. Dr. Kai Niebert, der Ehrenpräsident der Bayerischen Akademie Ländlicher Raum Prof. Dr. Holger Magel, Dr. Anselm Görres, Ehrenvorsitzender des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft, Katharina Habersbrunner, Vorständin des Bündnis Bürgerenergie sowie Alexander Müller, Managing Director des ThinkTank for Sustainability (TMG) und ehemaliger Vize-Generaldirektor der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Moderiert wird die Veranstaltung von Journalist Bernhard Pötter.

Die Veranstaltung findet unter der Schirmherrschaft von Alois Glück statt, dem Präsidenten des Bayerischen Landtages a. D. und Moderator des Runden Tisches Arten- und Naturschutz.

Über 50 Jahre engagierte sich Josef Göppel mit Weitblick und Entschlossenheit für einen bewussten Umgang mit unseren natürlichen Lebensgrundlagen. Als Mitglied des Bezirkstages von Mittelfranken, des Bayerischen Landtages und als Bundestagsabgeordneter leistete der Wertkonservative Pionierarbeit. Der Vater der Landschaftspflegebewegung in Deutschland brachte den Naturschutz im ländlichen Raum maßgeblich voran, setzte sich mit Nachdruck für die Energiewende in Bürgerhand ein und engagierte sich ehrenamtlich als Energiebeauftragter des BMZ für mehr globale Gerechtigkeit.

Ausgehend von diesen Anliegen würdigt die Veranstaltung das Engagement des Verstorbenen und bietet die Möglichkeit der parteiübergreifenden Vernetzung in seinem Sinne. Entscheiderinnen und Entscheider aus Politik und Gesellschaft, Wissenschaft, Kirche und Verwaltung diskutieren Lösungsansätze, um Antworten auf die Herausforderungen in unserer Zeitenwende zu finden und gemeinsam an einem Strang zu ziehen.

Unterstützt wird das Symposium von: Stiftung Deutsche Landschaften, Heinz Sielmann Stiftung, Hanns-Seidel-Stiftung, Genossenschaftsverband Bayern, Förderverein für umweltfreundliche Stromverteilung und Energieversorgung Schönau im Schwarzwald, Arbeitskreis Umweltsicherung und Landesentwicklung der CSU, Bayerische Akademie Ländlicher Raum, Bündnis Bürgerenergie, Deutsche Bundesstiftung Umwelt, Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft, Naturstiftung David, Regionalstrom Franken eG, Succow Stiftung, Transformateure sowie Sepp Bichler, EWS Elektrizitätswerke Schönau eG, Neumarkter Lammsbräu KG, Andechser Natur Molkerei Scheitz GmbH, VR-Bank Mittelfranken Mitte eG

Eröffnungsrede von Josef Göppel zum afrikanischen Alumni-Netzwerk der Grünen Bürgerenergie 20. Januar 2022

Berlin, 20. Januar 2022 - Für eine nachhaltige Entwicklung Afrikas kommt es nicht nur darauf an wie viele Anlagen mit erneuerbaren Energien entstehen, sondern wie viele Menschen davon direkten Nutzen haben.

Göppel will Prosumer, Menschen, die Energie nicht nur konsumieren, sondern sie selbst erzeugen und mit ihr wirtschaften.

Zur Eröffnungsrede: deutsche Version / english version / version française

Berlin, 14. August 2020 – Die Energiebeauftragten des BMZ für Afrika,  die früheren Bundestagsabgeordneten Bärbel Höhn (Grüne) und Josef Göppel (CSU) sprechen sich für ein wirksames Lieferkettengesetz aus. Gegenüber der Presse in Berlin sagten sie, nach Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit in Afrika kämen sie zu dem Schluss, dass lokale Erzeuger nur so faire Bedingungen gegen die Marktmacht großer Abnehmer durchsetzen könnten.

Umgekehrt werde ein Lieferkettengesetz bei Vorlieferanten und Produzenten schnell das Bewusstsein wecken, dass die Verletzung von Fairnessregeln zum Verlust von Kunden führe. Faire Arbeitsbedingungen gingen in die Kalkulationen ein und würden damit genau so selbstverständlich wie heute schon die Einhaltung technischer Normen.

Kein deutsches Unternehmen müsse deshalb eine Gewerbeaufsicht im Ausland organisieren. Die Aufnahme von Menschenrechtsstandards in Verträge mit Zulieferern werde dort eine klare rechtliche Verantwortlichkeit erzeugen, die heute nicht bestehe. Ein Lieferkettengesetz mache die Weltwirtschaftsordnung damit wesentlich gerechter.

 

Neuntägige Reise von Josef Göppel an den Kilimanjaro und zu den Kaffeebauern am Mount Kenya - Hier sein Bilderbericht.

Zur englischen Fassung kommen Sie hier. Die französische Fassung ist hier abrufbar.