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Frankreich und Deutschland rücken enger zusammen

-   Bericht von Josef Göppel MdB zur Kontaktreise durch Frankreich vom 2. bis 7. Oktober 2017   -

Am 25. Mai 2016 legte das französische Agrarministerium einen bemerkenswerten Beitrag zur gemeinsamen Agrarpolitik nach 2020 vor. Darin will Frankreich „über die auf Mehrkosten und entgangenes Einkommen gestützte Grundlogik der Agrarumweltmaßnahmen“ hinausgehen, die derzeitige zweite Säule „erheblich verstärken“, eine eigene „Förderachse für öffentliche Umweltgüter“ einrichten und schließlich „den Mehrwert zum Nutzen von Gesellschaft und Umwelt, der nicht in den Betriebsbüchern erscheint“ entgelten.

Ähnlich lautende Ankündigungen des neuen französischen Landwirtschaftsministers Stéphane Travert und aktuelle Forderungen des französischen Umweltminister Nicolas Hulot zeigten einen günstigen Moment an, um die französischen Vorstellungen aufzugreifen und mit ähnlichen deutschen Vorschlägen zu verknüpfen.

Endlich sollte auch der persönliche Kontakt mit der größten französischen Umweltorganisation Les Conservatoires d`espaces naturels hergestellt und mit den deutschen Landschaftspflegeverbänden verknüpft werden. Zu Beginn reiste ich zwei Tage durchs Land und besuchte Bauern in einem intensiven Ackerbaugebiet, einen professionellen Ziegenhalter und Schäfer in den Flusstälern von Loire und Cher.

Den ganzen Bericht können Sie hier 171013_Frankreich_Bericht_final herunterladen.

Neuer  Versiegelungsbericht  für  Bayern :     19 % mehr in 15 Jahren

München, 18.07.2017 - Die Versiegelung Bayerns hat in den letzten 15 Jahren von 3.570 auf 4.240 km2, also um 19 % zugenommen. Diese Daten veröffentlichte das Bayerische Landesamt für Umwelt in seinem aktuellen „Bodenversiegelungsbericht“. Die Erhebung stützt sich auf Fotos der Landsat-8-Satelliten, die die Erde in 705 km Höhe umkreisen.

Statistisch entfallen 330 Quadratmeter versiegelter Fläche auf jeden Bürger Bayerns; nur 38 Quadratmeter stehen ihm dagegen als Wohnfläche zur Verfügung.

Die sogenannten „Räume mit besonderem Handlungsbedarf“ liegen bei 506 m2/Einwohner. Einen unrühmlichen Spitzenplatz nimmt dabei der Landkreis Ansbach mit 596 m2/Einwohner ein.

Zum Download des Originalberichts

EUROPÄISCHER LANDSCHAFTSPFLEGEVERBAND

I. Idee von Landcare Europe
Die Landnutzung durch Landwirte hat die charakteristischen europäischen Kulturlandschaften geschaffen. In Deutschland setzen sich Landschaftspflegeverbände erfolgreich für die Kulturlandschaften in Kooperation mit den Landwirten ein. Ähnliche Strukturen aus Landwirten, Naturschützern und Kommunalpolitikern sollen nun in Europa zusammengeführt werden.

II. Hintergrund
In Deutschland haben sich 1986 Landschaftspflegeverbände als freiwillige Zusammenschlüsse von Landwirtschaft, Naturschutzverbänden und Kommunen gegründet. Ihr Ziel ist die Erhaltung der typischen Eigenarten und gesunden Lebensgrundlagen in den von Menschen genutzten Landschaften. Dazu zählen die Unterstützung von Landwirten beim Einsatz von Weidetieren und beim Verkauf regionaler Produkte. Mittlerweile sind in Deutschland 155 regionale Landschaftspflegeverbände im Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL) organisiert.

Alle Landschaftspflegeverbände arbeiten als freiwillige Dienstleister für Landwirte und Gemeinden. Sie sind gemeinnützig und haben keine hoheitlichen Befugnisse. Im Vordergrund steht immer die praktische Aktion vor Ort. Landschaftspflegeverbände beraten die Landnutzer naturschutzfachlich und nehmen ihnen den bürokratischen Aufwand für Förderprogramme ab.
Nur zusammen mit den Landnutzern kann die vielfältige europäische Kulturlandschaft erhalten werden.

In den letzten Jahren wurde der DVL mehrfach zu internationalen Konferenzen eingeladen, um dieses Erfolgsmodell vorzustellen. Hierbei wurde auch die Unterstützung bei der Gründung von Landschaftspflegeverbänden in anderen Ländern, vor allem in Osteuropa angefragt. Für einen europäischen Austausch fanden in den letzten Jahren mehrere Treffen mit Akteuren aus Spanien,
Italien, Luxemburg, Großbritannien, Niederlanden, Tschechien, Slowenien, Kroatien und Rumänien statt.

III. Ziele
Ziel ist nun die Gründung eines Europäischen Netzwerks Landcare Europe. In ihm sollen all die europäischen Organisationen vertreten sein, die in Kooperation mit Landnutzern ihre Kulturlandschaften bewahren. Landcare Europe soll eng mit der Europäischen Kommission zusammenarbeiten und die Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik im Hinblick auf den Erhalt unserer Kulturlandschaften unterstützen.

170112 - Landschaftspflege muss sich lohnen

Landschaftspflege und Landschaftspflegeverbände

Die Idee der Landschaftspflegeverbände entstand 1986 in Mittelfranken und im niederbayerischen Landkreis Kelheim. Von dort breitete sie sich zunächst in andere Teile Bayerns, nach Hessen und Thüringen und dann in die anderen Bundesländer aus. Inzwischen bestehen 151 Landschaftspflegeverbände in 13 Bundesländern.

Landschaftspflegeverbände sind freiwillige Zusammenschlüsse von Naturschutzverbänden, Landwirten und Kommunalpolitikern, die gemeinsam naturnahe Landschaftsräume erhalten oder neu schaffen wollen. Das Neue an den Verbänden ist aber nicht dieses Ziel, sondern der Weg: Die verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen wirken gleichberechtigt zusammen; im Vorstand sind sie jeweils mit der gleichen Anzahl an Personen vertreten. Diese sogenannte "Drittelparität" aus Naturschutz, Landwirtschaft und Politik wird allgemein als faire und ausgewogene Konstruktion empfunden; sie schafft Vertrauen und fördert den praktischen Erfolg der Arbeit.

Deutscher Verband für Landschaftspflege hier der Link zum DVL