Der Durchbruch fehlt, doch der Weg zeichnet sich ab
Es wird viel diskutiert, ob Großkonferenzen zum Klimaschutz Sinn machen. Die Teilnehmer belasten mit ihren Flügen die Luft noch zusätzlich und es kommt wenig raus dabei. Solche Kritik ist berechtigt, doch es gibt noch eine andere Seite. Die direkte Konfrontation der verantwortlichen Politiker mit geradezu flehentlichen Appellen der Länder Afrikas oder pazifischer Inselstaaten lässt auch bei hartgesottenen Politprofis ein Bewusstsein für die gemeinsamen Probleme der Erde entstehen. Dieser Bericht geht deshalb auch auf kleine Beobachtungen am Rande ein, um einen lebendigen Eindruck des Geschehens zu vermitteln.
Schon der Anflug führt allen von Norden oder Westen kommenden eindringlich vor Augen, wie notwendig der Schutz gegen Klimaveränderungen für den Menschen ist. Ich sehe am Rand der Sahara Siedlungen, die der herannahende Sand förmlich erdrückt. Gestochen scharf ist in der klaren Luft zu sehen, wie Bäume und Sträucher als Schutzwall gegen den Sand wirken, so wie bei uns gegen Schneeverwehungen. Drei Stunden fliegen wir über die gelbe Ödnis. Kein Lebenszeichen! Nur einzelne Schäfchenwolken malen schwarze Flecken auf den Sandboden. Der weiß-gelbe Horizont geht fließend in den Himmel über. Es muss viel Wind geben da unten. Die Sandfahnen sind lang und weisen von Ost nach West. Plötzlich wird es diesig: Sand fliegt am Fenster vorbei. Die Staubstürme reichen 11000 Meter hoch.
Der südliche Rand der Sahara beginnt mit kargem Grasland. Die Grenze, an der Menschen gerade noch leben können, kann hier in Trockenzeiten schnell um 200 bis 300 Kilometer zurückweichen. Man sieht einzelne Neupflanzungen im Windschatten von Hügeln. Ein zarter Beginn.
Den Reisebericht von Josef Göppel können Sie hier herunterladen.